Webtexte optimieren: Erste Hilfe, wenn’s schnell gehen muss

Lesedauer 6 Minuten

Sie müssen dringend Ihre Webtexte optimieren? Bevor Sie jetzt bei Adam und Eva anfangen: So erzielen Sie mit minimalem Textaufwand die größte Hebelwirkung.

Überlegen Sie: Welche Texte auf Ihrer Website benötigen am dringendsten mehr Power?

Wenn die Zeit knapp ist und Sie schnell deutliche Verbesserungen brauchen, müssen Sie beherzt vorgehen. Also keine Textkosmetik betreiben, sondern mit dem großen Besteck ran. Und zwar da, wo Sie mit minimalem Textaufwand die größte Hebelwirkung erzielen. Mein Tipp:

Konzentrieren Sie sich bei Ihrer Textoptimierung auf diese 4 Bereiche:

  1. Startseite
  2. Überschriften
  3. Lesefreundlichkeit
  4. Textende

Sehen wir uns die Details an …





1. Auf Ihrer Startseite zählt vor allem der erste Eindruck:

Holt mich Ihr Text sofort ab? Oder steht da, wie unlängst auf der Startseite eines Coaches gesehen, einfach nur ein Schlagwort wie:

Webtexte optimieren auf der Startseite

Kaum minder hilfreich sind übrigens Startseiten-Überschriften wie

Ihr Partner für XYZ und mehr

Herzlich willkommen

Oder ein schlaues Zitat der Art „Erfolg ist nicht alles, aber alles ist nichts ohne Erfolg“

Als Erste Hilfe für die Webtexte auf Ihrer Startseite:

Konkretisieren Sie Ihr Angebot! So hätte der Führungskräfte-Coach beispielsweise schreiben können:

Webtexte optimieren auf der Startseite - Variante 1

Damit hätte er auf seiner Startseite schon gleich zwei Punkte gemacht:

  1. Er hätte gesagt: WEM hier geholfen wird: Menschen, die erstmalig eine Führungsposition übernehmen.
  2. Und WIE geholfen wird: Mit einem Erste-Hilfe-Programm, einem System, das schnelle Unterstützung verspricht.

Außerdem: Entlasten Sie Ihren Leser

Dampfen Sie Ihr Angebot auf der Startseite ein auf 2, 3 Themen, von denen Sie wissen: Damit kann Ihr Webbesucher am ehesten sein Problem lösen. Oder der Lösung näher kommen.

Solche „Einsteiger“-Angebote können zum Beispiel ein Beratungsgespräch sein, ein Whitepaper oder eine Checkliste, die der Besucher auf Ihrer Homepage herunterladen kann.

Aber auch ein prominent platzierter Button mit Link zu einer weiterführenden Seite ist hier Eyecatcher und Handlungsmotivator zugleich.

Alles andere? Schmeißen Sie rigoros raus.

Und Ihr Webbesucher sieht sofort: Hier bin ich richtig und das kann ich auf Ihrer Startseitesofort tun. (Lesen Sie dazu: 7 Startseiten-Checks für die Willkommenstexte auf Ihrer Homepage)






2. Die Überschriften auf Ihren Webseiten müssen Schwerstarbeit leisten

Traurig aber wahr: Die meisten Ihrer Webbesucher werden Ihre Texte nicht einmal lesen. Sie überfliegen sie nur. Dafür gibt es zwei gute Gründe:

  1. Die meisten Menschen möchten ihre kostbare Zeit nicht damit verschwenden, etwas zu lesen, das sie nicht interessiert.
  2. Und: Sie möchten nichts lesen, was für sie nicht relevant ist (Wobei sie oft gar nicht wissen, ob Ihr Text für sie möglichweise nicht doch super-relevant sein könnte.)

Kurz gesagt: Ihre Webbesucher wissen nicht immer, was sie erwarten. Deshalb neigen sie dazu, Ihre Webtexte zu überfliegen. Deshalb:

  • Versuchen Sie mit Ihrer Web-Überschriften sofort die Aufmerksamkeit, die Neugier Ihres Webbesuchers zu gewinnen.
  • Plus: Signalisieren Sie mit Ihrer Web-Überschrift einen Nutzen für Ihren Leser : Es lohnt sich wirklich, Ihren Text zu lesen!

Bei dem Führungscoach stand auf der Leistungsseite als Überschrift – wer hätte das gedacht ? – natürlich einfach nur „Leistungen“ .

Sterbenslangweilig und null Lesernutzen …

Fürs Webtexte optimieren Ihrer Startseiten-Überschrift überlegen Sie:

  1. Erfüllt Ihre Überschrift die Erwartungen Ihres Webbesuchers? Mit welchem Informationswunsch ist er bei Ihnen gelandet?
  2. Macht Ihre Web-Überschrift neugierig? Nur dann wird Ihr Webbesucher auch den nächsten Satz lesen wollen. Aber: Verraten Sie nicht gleich die ganze „Story“ in Ihrer Webüberschrift.
  3. Sagt Ihre Überschrift, was Ihr Leser auf Ihrer Webseite tun kann bzw. was er tun sollte?
  4. Kommt Ihre Überschrift schnell auf den Punkt? Ein blumiges Zitat als Überschrift ist da keine gute Idee ;-)
  5. Verspricht Ihre Überschrift dem Leser einen Vorteil?

Was hätte der Führungskräfte-Coach stattdessen schreiben können?

Zum Beispiel:

Webtexte optimieren auf der Startseite - Variante 2

Oder:

Niemand muss den Weg in seine neue Führungsrolle alleine gehen

Gehen Sie auf Ihrer Webseite systematisch alle Überschriften durch:

Sind das Super-Langweiler? Oder reizen Ihre Web-Überschriften zum Weiterlesen, zum tiefer Einsteigen in Ihren Text ?

Bei einer normalen Homepage sind das kaum mehr als 15, 20 Überschriften, die Sie einmal kritisch unter die Lupe nehmen müssen. Alles, was sich interessanter liest als „Leistungen“ oder „Über mich“, ist schon eine deutliche Verbesserung.






3. Machen Sie Ihre Webtexte leseleicht

Stellen Sie sich vor, Sie klicken auf einen Link zu einem wichtigen Thema und landen auf einer Webseite, auf der der gesamte Bildschirm nur ein grauer Textblock ist.

Optimieren Sie Ihre Webtexte auf Lesegreundlichkeit
Ist zwar nur ein Beispiel-Bild. Sieht auf vielen Webseiten aber tatsächlich so abschreckend aus ;-)

Das sieht nicht nur nach eine Menge Lesearbeit aus. Das ist es wahrscheinlich auch.

Wenn, ja, wenn Sie Ihrem Leser den Text nicht in appetitliche Lesehäppchen aufteilen.

Die Textlänge ist dann zwar immer noch die gleiche.

Sieht aber wesentlich verdaulicher aus.

Hacken Sie Ihren Text in Stücke

Webtexte optimieren: Ihre Texte lesefreundlich machen - nachher
Lässt sich doch gleich viel besser lesen, oder?

Hier ein paar schnell umsetzbare Lese-Optimierungen:

  • Lassen Sie Ihren Webtext nicht über die gesamte Bildschirmbreite laufen. Sondern geben Sie links und rechts genügend Freiraum, damit das Auge des Lesers nicht die Zeilen verliert.
  • Sollten Sie Blocksatz verwenden: Schalten Sie um auf linksbündigen Flattersatz. Dann wirkt die Gesamtoptik weniger wuchtig.
  • Wählen Sie lesefreundliche Schriftgrößen und Zeilenabstände. Hier finden Sie Anregungen dazu.
  • Machen Sie aus jedem neuen Gedanken einen neuen Absatz. Die Return-Taste ist Ihr bester Freund.
  • Gliedern Sie Ihren Text mit Zwischenüberschriften, die Lust aufs Weiterlesen machen.
  • Fetten Sie Schlüsselbegriffe, die zu Augenankern werden.
  • Gestalten Sie Aufzählungen im Text als Listen, so wie diese hier.






4. Lassen Sie Ihren Leser am Textende nicht im Regen stehen!

Schauen Sie mal nach: Wie beenden Sie Ihre Webtexte?

Einfach so?

Ist ja alles gesagt?

Danke. Und Tschüss?

Sie verschenken damit wertvolles Aufmerksamkeits-Potenzial. Ihr Leser ist Ihnen bis zum Schluss Wort für Wort gefolgt.

Und jetzt lassen Sie ihn einfach so im Regen stehen?

Erste Hilfe für Ihre Textenden: Machen Sie Ihrem Leser weitere (Lese-)Angebote!

Die einfachste Möglichkeit: Weisen Sie Ihren Leser am Ende Ihres Textbeitrags auf weitere, thematisch ähnlich Artikel hin (geht automatisch mit dem WordPress „Yet Another Related Posts Plugin„)

Webtexte optimieren: Machen Sie weitere Leseangebote
Mit dem „Yet Another Related Posts Plugin“ für WordPress gehen solche Link-Vorschläge automatisch

Wenn nicht das:

Was soll Ihr Leser sonst nach dem Lesen Ihres Textes tun?

  • Ihren Link zu weiterführenden Informationen anklicken?
  • Sie kontaktieren?
  • Ihren Newsletter abonnieren?

Sagen Sie es Ihrem Leser!

Schreiben Sie am Textende klar und deutlich hin, was Sie von Ihrem Leser wollen! Zum Beispiel:

  • Kontaktieren Sie mich für ein erstes Kennenlerngespräch! (mit Link zu Ihrer Kontaktseite)
  • Laden Sie hier meine Checkliste herunter! (Link zum PDF)
  • Holen Sie hier einen unverbindlichen Kostenvoranschlag ein … (Link zur Seite mit den dazu erforderlichen Angaben)

Solche Handlungsaufforderungen (Calls to Action) sind schnell ans Ende jedes Textes reingetextet.

Es lohnt sich. Sie halten Ihren Leser damit länger auf Ihren Webseiten und in der Aktion. (Lesen Sie dazu auch: Online-Texte schreiben: Die 5 verborgenen Textprinzipien erfolgreicher Websites)