Ersetzen in Werbeagenturen und Marketingabteilungen künftig clevere KI-Tools erfahrenes Textpersonal? Doch statt sich Sorgen zu machen: Nutzen Sie als Texterinnen und Texter die erstaunlichen KI-Fähigkeiten, die Ihnen das Texten erleichtern. 4 Einsatzbereiche halte ich aktuell für besonders spannend…
1. Sprudelnde KI-Textideen per Mausklick
Wer kennt das nicht als Texter:in? Der Kundenauftrag ist da, die Deadline droht. Aber es will Ihnen partout nichts Rechtes dazu einfallen?
Nun könnten Sie erst einmal Ihre Spülmaschine ausräumen, sich einen Kaffee machen und alle Bleistifte spitzen.
Oder Sie schmeißen Ihren KI-Textassistenten an …
Und verschaffen Sie sich via KI einen ersten Überblick, was Sie alles zu diesem Thema schreiben könnten. Sie müssen diese KI-Vorschläge ja nicht eins zu eins übernehmen. Doch … Sie werden auf jeden Fall neue Text-Inspirationen bekommen.
Und wer weiß?
Vielleicht ist ja wirklich was dabei, das Sie verwenden können? Oder mit Ihren eigenen Ideen kombinieren und ausbauen?
Das ganze Textgeheimnis, um zu brauchbaren KI-Ergebnissen zu kommen:
Sagen Sie der KI ganz konkret, was sie Ihnen liefern soll
Der Schlüssel dazu sind die richtigen Promps, die richtigen Befehle.
So wenig Ihnen Google eine vernünftige Antwort auf die Frage liefert “Wann kommt der Bus?“ So wenig kann Ihnen die KI helfen, wenn Sie sagen: “Schreib mir einen schönen Text“.
Sie müssen da schon konkreter werden.
Je konkreter Sie die KI briefen, desto besser das Textergebnis
Angenommen, Sie müssen als Texter:in ein Website-Konzept entwickeln. Ihr Kunde: ein externer Strahlenschutzbeauftragter. Der schnelle Weg: Schütten Sie der KI Ihr Herz aus und sagen Sie, was Sie exakt von dem Tool erwarten. Etwa:
“Ich muss eine Website texten für einen externen Strahlenschutzbeauftragen. Welche Inhalte braucht diese Webseite, um für Google und Kunden zu einer interessanten, relevanten Info-Quelle zu werden? Bitte liefere Stichworte zu den Inhalten der jeweils zu textenden Webseiten.”
So sähe das mögliche Ergebnis aus
Im nächsten Schritt können Sie jetzt die einzelnen Punkte ebenso von der KI Schritt für Schritt ausarbeiten lassen.
Sehr zeitsparend, wenn Sie als Texterin oder Texter über Themen schreiben müssen, zu denen Sie aktuell (noch) nicht sattelfest sind.
Oder wenn Sie für Ihren Kostenvoranschlag vorchecken wollen, um was es bei dem Kundenauftrag thematisch eigentlich geht und welche Inhalte sich da anbieten.
2. Lassen Sie sich via KI von Wettbewerber-Texten inspirieren
Niemand textet im luftleeren Raum. Wenn Sie beispielsweise die Website für den externen Strahlenschutzbeauftragten texten müssen, schauen Sie natürlich, was die Wettbewerber Ihres Auftraggebers so auf ihren Webseiten schreiben.
Nicht, um abzukupfern.
Sondern um sich eine fundierte Meinung darüber zu bilden, in welchem Marktumfeld sich Ihr Kunde bewegt und wie Sie Ihre Texte von denen der Wettbewerber abheben können.
Dazu können Sie die Webtexte eines Wettbewerbers durch die KI laufen lassen.
- Welche anderen Textansätze könnte es geben?
- Welche ergänzenden Blog-Themen ließen sich für Ihren Textkunden daraus entwickeln? (Zusätzliche Textaufträge für Sie!).
So erhalten Sie Textideen, auf die Sie in der Schnelle vielleicht nicht gekommen wären.
Ihr Textbriefing an die KI:
Schreibe einen Blog-Beitrag mit 4 Absätzen und nehme als Input folgenden Text: „[Text der Wettbewerber-Seite einkopieren]“ Schreibe umgangssprachlich und im Sie-Stil. Verwende aktive Sprache.
Hier das Ergebnis:
Okay, schon mal ein ganz ordentlicher Anfang, oder?
Fürs Feintuning sind dann natürlich Sie gefragt. Und Ihr Kunde für die fachliche Richtigkeit.
3. Mit KI-Tools Text-Outlines erstellen
Sie müssen jetzt den 1.000 Wörter Blogbeitrag über “Best-Practice bei Strahlenschutzunterweisungen” schreiben? Als erfahrene Texter:in legen Sie natürlich nicht gleich mit dem Texten los, sondern erstellen erst einmal eine Gliederung:
- Was soll alles in dem Text stehen?
- In welcher Reihenfolge?
- Mit welchen Unterpunkten?
Kurz: Basis-Texterhandwerk.
Das gerne die KI für Sie übernimmt. Und Ihnen damit Zeit und Arbeit spart.
Sagen Sie einfach, was Sie brauchen:
Schreibe mir eine Blog-Outline zu dem Thema „Best-Practice bei Strahlenschutzunterweisungen“.
Die KI liefert prompt:
Wird die Outline perfekt sein?
Sicher nicht.
Aber Sie haben jetzt eine Startrampe für Ihre Weiteroptimierung. Oder um mit Ihrem Kunden den Textaufbau zu diskutieren – bevor Sie ans eigentliche Texten gehen.
Oder treiben Sie es noch bunter:
Lassen Sie Ihre optimierte oder mit Kundenfeedback versehene Text-Outline noch einmal durch die KI laufen. Diesmal, um die KI den kompletten Rohtext schreiben zu lassen.
Auch dieser Text wird in keinster Weise präsentabel sein, geschweige denn Ihren professionellen Qualitätsansprüchen genügen.
Aber Sie müssen nicht bei Null anfangen.
Mehr Zeit, dem KI-Text Ihren kreativen Feinschliff zu geben
Mit KI-Tools haben Sie ab sofort Ihren persönlichen Textassistenten
Jemanden, der für Sie vorrecherchiert und Gedanken sortiert, damit Sie als Meisterin oder Meister Ihres Faches sich ganz auf die kreative Textarbeit konzentrieren können.
4. Lassen Sie sich Überschriften-Vorschläge machen
Erinnern Sie sich noch an Ihre Zeiten als Junior-Texter:in? Als Sie Ihrem CD stolz Ihre 4 Headlines präsentierten, an denen Sie den ganzen Morgen über gefeilt haben? Und der Sie gleich wieder zurück an den Schreibtisch schickte? Weil, ohne 20, 30 alternative Headlines brauchten Sie ihm gar nicht zu kommen?
Natürlich können Sie als Text-Profi heute selbst ausgezeichnete Überschriften texten!
Aber warum sich von der KI nicht noch ein paar Alternativen vorschlagen lassen? Aus denen Sie dann die beste auswählen oder als Basis nehmen, um daraus noch bessere Überschriften zu kreieren?
Zum Beispiel für Ihren “Best-Practice-Beitrag”:
Sehen Sie KI-Tools als Text-Profi nicht als Bedrohung …
Sondern als inspirierende Bereicherung. Ich denke, schon die vier Beispiele oben zeigen: KI-Tools können Ihrer Textproduktion einen gewaltigen Boost geben. Ohne Abstriche an der Qualität Ihrer Texte zu machen.
Denn letztlich sind Sie es, der diesen Texten den professionellen Schliff geben wird.
Dass Ihnen die KI dabei im Hintergrund geholfen hat, muss ja keiner wissen. Hauptsache: Sie wissen, an welchen Stellen Sie die KI-Tools in Ihre Textproduktion sinnvoll einbinden.