6 Tipps, wie Sie wirkungsvolle Webtexte schreiben

Webtexte erfordern von Ihnen einen ganz besonderen Schreibstil. Nicht zu vergleichen etwa mit dem Schreiben von Imagebroschüren oder Seminarunterlagen. Vor allem wenn Sie mit Ihren Webtexten etwas bewegen möchten (und wer möchte das nicht?), müssen Sie Ihre Texte anders aufbauen als „normale“ Texte.

Hier meine Checkliste von 6 Punkten, die Ihnen beim Schreiben Ihrer Webtexte helfen, Ihre Webbesucher noch besser zu erreichen.

1. Gute Webtexte sind wie ein Gespräch unter vier Augen

Dieses Gespräch findet nur zwischen Ihnen und Ihrem Leser statt. Auch wenn Ihre Website täglich von Hunderten an Besuchern frequentiert wird:

Hat jemand ein Problem oder ist er über eine Suchmaschine auf Ihrer Seite gelandet, ist er gespannt darauf zu lesen, was Sie ihm ganz persönlich zu sagen haben.

Richten Sie Ihre Texte danach aus. Als ob Sie ein direktes Gespräch mit Ihrem Leser führen. Die meisten Webtexte ignorieren das völlig …

Die Anforderungen an modernes Zeitmanagement sind enorm: Neben den beruflichen Aspekten sind auch die privaten zu berücksichtigen. Eine bessere Zeitplanung kann helfen, die knappe Ressource Zeit besser zu nutzen …

Hallo? Würden Sie so mit jemandem reden, der mit einem Zeitproblem zu Ihnen kommt und Sie deshalb um Rat bittet?

Wahrscheinlich würden Sie mit demjenigen ganz anders reden. Und genauso „anders reden“ müssen Sie auch in Ihren Webtexten. Persönlicher. Direkter. Empathischer.

2. Gute Webtexte spiegeln Ihre Einzigartigkeit, Ihre Persönlichkeit wider

Viele Webtexte sind geradezu „sagrotanisiert“, hygienisch einwandfrei glatt gebügelt. Keine Ecken und Kanten. Nichts, was irgendwie die Persönlichkeit des Schreibers durchschimmern lässt. Bestes Deutschstundendeutsch. Subjekt Prädikat Objekt. Und das über die gesamte Website.

Nichts ist langweiliger.

Und Langeweile ist Ihr größter Feind beim Webtexten. Denn wer Ihre Website besucht, ist extrem ungeduldig.

Er möchte bei Ihnen so schnell wie möglich das Gefühl bekommen, dass es sich lohnt, Ihren Text zu lesen. Dass Sie ihm etwas zu sagen haben.

Das gelingt Ihnen wesentlich überzeugender, wenn Sie nicht akkurates Schriftdeutsch texten, sondern so schreiben, wie Ihnen der „Schnabel“ gewachsen ist.

Haben Sie‘s gerade bemerkt?

Dieser Absatz hier ist überhaupt nicht korrekt. Man fängt keinen Satz mit „Und“ an! Und diese kurzen Sätze: „Bestes Deutschstundendeutsch. Subjekt Prädikat Objekt.“

Mein Deutschlehrer würde jetzt die Hände über den Kopf zusammenschlagen. Setzen fünf!

Aber solche Formulierungen geben Ihrem Text erst die nötige Würze. Bringen Tempo in Ihre Webtexte. Machen Spaß zu lesen.

3. Gute Webtexte bieten Ihrem Leser die Möglichkeit selbst immer wieder Neues zu entdecken

Der besondere Reiz des Internets liegt darin, dass man hinter jedem Klick etwas Interessantes vermutet. Was wird sich wohl dahinter verbergen?

  • Ein heißer Tipp?
  • Eine Empfehlung?
  • Endlich die Lösung für mein brennendes Problem?

Deshalb bieten gute Webtexte Lesern die Möglichkeit, aus dem Text heraus, neue interessante Informationen zu entdecken. Indem Sie einzelne Schlüsselworte zu Links machen, denen man folgen kann. Aber nicht muss.

Selbst auf die Gefahr hin, dass Ihr Leser dann Ihren eigentlichen Text nicht bis zum Ende lesen wird, … Sie werden ihn stärker fesseln, wenn Sie seinen „Entdeckerdrang“ wecken.

Sie ermöglichen Ihrem Leser damit, sich auf Ihrer Website gut zu unterhalten. Und zwar im doppelten Sinne:

  • Er unterhält sich mit Ihnen, indem er selbst bestimmt, was er als Nächstes von Ihnen erfahren möchte.
  • Und er fühlt sich gut unterhalten, da er, welchen Link er auch bei Ihnen anklickt, stets weitere nützliche Informationen findet.

4. Gute Webtexte verfolgen ein Ziel

Was möchten Sie von Ihrem Webbesucher? Möchten Sie, dass er Sie als Experte wahrnimmt? Dass er Ihre Website weiter empfiehlt?

Möchten Sie, dass Ihr Webbesucher Ihnen seine E-Mail-Adresse mitteilt, damit Sie ihm weiteren Informationen zusenden können? Oder wollen Sie, dass Ihr Webbesucher sofort etwas bei Ihnen bestellt?

Nein, wirklich:

Überlegen Sie ernsthaft: Was wollen Sie von Ihrer Website? Entsprechend müssen Sie Ihre Webtexte danach ausrichten.

Dazu reicht es nicht, einfach nur Ihre Leistungen vorzustellen. Es sei denn, das einzige Ziel Ihrer Website ist, eben „nur“ Ihre Leistungen vorzustellen.

Wahrscheinlich bezwecken Sie damit aber etwas anderes. Nämlich, dass man Ihre Leistungen am besten sofort in Anspruch nehmen möchte.

Dazu reicht es eben nicht, einfach nur hinzuschreiben, dass Sie beispielsweise Schreibarbeiten aller Art erledigen. Oder Führungskräfte-Coaching an Bord eines Segelschiffes in Griechenland anbieten.

Sie müssen mir als potenziellem Kunden Ihre Leistung mit Ihrem Webtext so schmackhaft wie möglich machen, sodass ich von selbst erkenne: Das ist genau das, was ich jetzt brauche.

5. Gute Webtexte fordern auf zum Handeln

Gute Webtexte führen den Leser durch Ihre Website. Und vertrauen nicht darauf, dass Ihr Webbesucher schon von selbst den besten Weg findet, um zu den gewünschten Informationen zu gelangen.

Ein Beispiel:

Da bietet eine Beraterin Tipps zu Bewerbungsgesprächen an. Diese Tippseite taucht aber einzig und allein nur im Navigationsmenü auf, wird woanders ansonsten mit keiner Silbe erwähnt.

Warum nicht auch auf den anderen Internetseiten, dort, wo es passt, im Text auf diese Tippseite hinweisen? Am besten gleich mit direktem Link zum Anklicken.

Eine gute Stelle, um Ihre Leser zum Handeln aufzufordern, ist auch der letzte Absatz Ihres Webtextes. Denn jeder Leser wird sich fragen: Und was mache ich jetzt?

Sagen Sie es ihm: „Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, rufen Sie mich an: 12345 / 12 34 56“. Oder weisen Sie auf weitere interessante Beiträge Ihrer Website hin, die zu dem gerade gelesenen Thema passen.

6. Gute Webtexte geben auch den Suchmaschinen genügend Futter

Nun, Ihre Webtexte sollten natürlich an erster Stelle für Ihre Leser geschrieben sein. Verständlich, klar, sympathisch.

Aber denken Sie auch daran:

Die Suchmaschinen lesen mit. Insofern kann es ganz nützlich sein, sich zu überlegen, welche Formulierungen in Ihrem Webtext Ihnen auch Pluspunkte bei den Suchmaschinen bringen können.

Beispielsweise indem Sie Ihre Überschrift so formulieren, dass sie zu einem interessanten Link bei Google und Co. wird.

Oder indem Sie, wenn Ihr Text fertig ist, noch einmal schauen, wie Sie ihn für die Suchmaschinen noch ein wenig optimieren können. Etwa indem Sie Ihr Keyword an prominenten Stellen platzieren (zum Beispiel im ersten Absatz, in Ihren Zwischenüberschriften und so weiter).

Puh, das war eine ganze Menge Stoff

Aber Sie brauchen ja auch nicht alles gleich auf einmal auf Ihrer Website umzusetzen.

Hauptsache, ich konnte Sie ein wenig dafür sensibilisieren, wie wichtig die richtigen Texte auf Ihrer Website sind. Und woran es liegen kann, dass Ihre Website momentan vielleicht noch nicht ganz den gewünschten Erfolg bringt.