Wie Sie KI entspannt für Ihre Texte nutzen (statt Panik zu schieben)

Lesedauer 9 Minuten

Die Zeiten, in denen einfache Text-Jobs zuverlässige Cash-Cows waren, sind vorbei. Produktbeschreibungen, FAQ-Texte oder simple SEO-Artikel? KI kann das inzwischen ziemlich gut – oft sogar schneller und kostenlos. Doch gerade jetzt bieten sich für smarte Texter spannende KI Texter Karriere Chancen.

TL;DR: Die zunehmende Leistungsfähigkeit von KI-Tools bedroht einfache Texterjobs wie SEO-Texte, Produktbeschreibungen und FAQ-Inhalte. Texter sollten KI nicht ignorieren, sondern aktiv nutzen, um ihre Effizienz zu steigern und sich auf kreative, strategische Aufgaben zu konzentrieren. Empfohlen wird, die eigenen Aufträge zu analysieren, KI-Tools zu testen und die Ergebnisse kritisch zu bewerten, um die eigene Position im Markt zu stärken.

Was bedeutet das aktuell für Sie als Texterin oder Texter?

Steht Ihr Job auf der Kippe oder gibt es einen Weg, sich in dieser neuen Ära zu behaupten?

Eines ist sicher: Wer jetzt nicht aufpasst, läuft Gefahr, von der Technologie überholt zu werden. Aber keine Sorge – das ist nicht das Ende der Fahnenstange. Es ist die perfekte Gelegenheit für einen Realitäts-Check:

Wo stehen Sie aktuell – und wo müssen Sie hin?

Die ersten Jobs, die die KI Ihnen aus den Händen nehmen wird, sind Texte, bei denen es wenig Spielraum für Kreativität gibt – also alles, was sich oft wiederholt und stark auf Daten basiert. Typische Beispiele:

  • Einfache SEO-Texte – Hauptsache Keywords sind drin? Das kann eine Maschine fast im Schlaf.
  • Produktbeschreibungen – KI kann tausende Artikeltexte in Sekunden ausspucken.
  • FAQ-Texte – Standardfragen, Standardantworten? Perfekt für eine KI.

Sind das Ihre momentanen Einnahmequellen? Vorsicht!

Viele kleinere Texter, so zu lesen auf der Texterplattform content.de, wurden durch die KI „praktisch vom Markt gefegt„.

Ebenso kritisch: Wenn Sie noch in der Pre-KI-Phase stecken

„Ich habe weder Lust noch Zeit, mich mit dem ganzen KI-Kram zu beschäftigen. Ist eh nur Hype, da wird doch täglich eine neue Sau durchs Dorf getrieben! Und überhaupt: So schön wie ich kann sowieso kein Computer schreiben …“

Das Gefährliche?

Je länger Sie KI ignorieren, desto rascher zieht die Technik vorbei. Und schon hängen Sie hinterher, während Ihre Kollegen längst damit arbeiten.

Bleiben Sie in dieser (Trotz-)Phase, könnte Ihr Job als Erstes wegfallen.

Schon besser: Sie testen bereits vorsichtig die KI-Gewässer

Sie sind zwar skeptisch, aber warum nicht mal checken, was die KI textmäßig so drauf hat? Sie lassen sich von ChatGPT oder einem anderen Texttool mal einen Text generieren.

Und … richtig! Gedacht haben Sie’s sich ja eh schon: Die Texte sind grottig. „Das kann ich viel besser!“, denken Sie.

Ja, heute vielleicht noch.

Aber was ist in sechs Monaten? In einem Jahr?

Wiegen Sie sich nicht in falscher Sicherheit …

Nur, weil die ersten KI-Texte Rohrkrepierer sind. Oft liegt das nicht daran, dass die KI grundsätzlich schlecht textet. Sondern daran, dass sie von Ihnen nicht richtig gebrieft wurde. Das ist wie beim Navi: Geben Sie keine präzise Adresse ein, landen Sie irgendwo im Nirgendwo.

Erst mit klaren Anweisungen (Prompts) liefert Ihnen die KI schlaue Texte.

Während Sie als Texterin oder Texter vielleicht noch fest davon überzeugt sind, dass Ihre Expertise als „Edelfeder“ durch KI-Texte nicht gefährdet ist, sehen Ihre Auftraggeber das wahrscheinlich anders:

Sie prüfen längst, ob die Qualität der KI-Texte nicht völlig ausreicht. Und ob sie sich den Texter nicht einfach sparen können.

Die Frage ist nicht mehr, ob KI Sie als Texter ersetzt. Sondern wie lange Sie noch in Ihrer Komfortzone bleiben können, bevor der Markt Sie dazu zwingt, umzudenken. Deshalb:

Textboosting-Checkliste zur Bewertung der Gefährdung von Texter-Jobs durch neue Technologien und Trends
Textboosting-Checkliste zur Bewertung der Gefährdung von Texter-Jobs durch neue Technologien und Trends

Machen Sie den KI-Realitäts-Check

Bevor Sie sich auf Ihren Texter-Lorbeeren ausruhen, prüfen Sie: Wie gefährdet sind Ihre aktuellen Aufträge wirklich? So gehen Sie vor:

  1. Analysieren Sie Ihre aktuellen Textaufträge. Welche Jobs machen den größten Teil Ihres Umsatzes aus?
  2. Nutzen Sie ein KI-Tool, um genau diese Texte generieren zu lassen. Wie nah kommt das Ergebnis an Ihre Arbeit heran? ChatGPT können Sie zum Beispiel auch OHNE Anmeldung und Hinterlegen einer E-Mail-Adresse nutzen. Googeln Sie einfach nach ChatGPT ohne Login und Sie finden zahlreiche Möglichkeiten.
  3. Lassen Sie sich nicht täuschen, wenn der KI-Text noch rumpelt. Meist liegt’s nicht an der KI. Sondern daran, dass Sie (noch) nicht wissen, wie Sie die KI in die richtige Textrichtung lenken.
  4. Wiederholen Sie den Test mit einem anderen KI-Tool. Zum Beispiel Claude oder Deepseek. Nicht jede KI liefert die gleiche Qualität. Es lohnt sich daher, verschiedene Modelle zu vergleichen.
  5. Fragen Sie sich: Würde Ihr Kunde den Unterschied bemerken? Oder schlimmer noch: Hat Ihr Kunde vielleicht längst festgestellt, dass KI-generierte Texte für ihn völlig reichen?

5 jobkritische Fragen in diesem Stadium

  1. Wie viele Ihrer aktuellen Aufträge sind einfache Standardtexte?(Produktbeschreibungen, SEO-Texte, FAQ, Social-Media-Captions)?
  2. Haben Sie bereits KI-Tools ausprobiert, die genau diese Texte schreiben?
  3. War Ihr KI-Briefing präzise genug oder haben Sie die KI nur „mal eben ausprobiert“?
  4. Könnten Ihre Auftraggeber mit etwas Feintuning ähnliche Ergebnisse erzielen – und Sie damit ersetzen?
  5. Was müssten Sie tun, um Texte zu schreiben, die klar über KI-Niveau liegen?

Stellen Sie fest, dass tatsächlich viele Ihrer aktuellen Aufträge „Wald-und-Wiesen-Texte“ sind, dann ist klar: Es geht nicht einfach „wie gewohnt“ weiter.

In diesem Fall gibt’s nur eine sinnvolle Option:

Hochschalten aufs nächste Texter-Level

Dafür benötigen Sie ein System mit einem praxiserprobten Text-Workflow – speziell abgestimmt auf Ihre Branche und Textjobs. Wie kein Handwerker mit einem Werbegeschenk-Schraubenzieher professionelle Arbeiten erledigen würde, sollten auch Sie jetzt auf Profi-Technik setzen: Steigen Sie um auf die Bezahlversion Ihres bevorzugten KI-Tools.

Mein Tipp: Bevor Sie diesen Schritt machen: Testen Sie zunächst mit einem Gratis-Account, mit welchem KI-Tool Sie die besten Ergebnisse erzielen. Und gönnen Sie sich erst danach die Bezahl-Version. Und: Schließen Sie nicht gleich einen Jahresvertrag ab, sondern buchen Sie das lieber monatlich, auch wenn’s ein paar Euro mehr kostet.

Warum?

KI-Tools entwickeln sich rasant weiter. Da wäre es unklug, Geld für längst überholte Versionen auszugeben, wenn neue, leistungsfähigere Tools schon bereitstehen.

Close-up einer Texterin, die jeden einzelnen KI-Textschritte dokumentiert

Bevor Sie loslegen: Machen Sie sich einen klaren Plan

Blindes Experimentieren bringt in dieser Phase wenig. Nur wenn Sie strukturiert testen und dokumentieren, was wirklich funktioniert, können Sie Ihren KI-Vorsprung ausspielen:

  1. Dokumentieren Sie jeden einzelnen Textschritt. Notieren Sie sich, wie Sie zu guten Ergebnissen gekommen sind: Welche Prompts haben Sie verwendet? Welche Anweisungen haben funktioniert? Welche nicht?
  2. Erkennen Sie Muster. Welche Befehle, Stilanweisungen oder Formulierungen liefern Ihnen regelmäßig bessere Texte?
  3. Erstellen Sie ein „Rezeptbuch“. Legen Sie sich ein Dokument an, in dem Sie die besten Abläufe für verschiedene Textarten festhalten. So haben Sie eine verlässliche Grundlage für künftige Projekte. Monika Weber, Seo-Texterin aus Augsburg, arbeitet zu Beispiel mit diesem System, um ihre SEO-Texte schneller (und besser) zu schreiben.
  4. Testen Sie regelmäßig neue Ansätze. KI entwickelt sich rasant – bleiben Sie nicht bei den ersten Textrezepten stehen, sondern experimentieren Sie weiter. Manchmal sind es kleine Änderungen in den Prompts, die große Verbesserungen bringen.
  5. Bleiben Sie auf dem neuesten Stand. Abonnieren Sie Newsletter zu KI-Themen. Sehr empfehlenswert sind (weil No-Hype) der AI-Advantage-Newsletter von Igor Pogany und dessen YouTube-Kanal.

Je systematischer Sie arbeiten, desto mehr profitieren Sie von der KI. Auch wenn es anfangs mehr Zeit kostet, als den Text einfach selbst zu schreiben.

[Grafik]

Checkliste: Nutzen Sie KI schon effizient?

  • Habe ich einen strukturierten Prozess, um KI-Tools sinnvoll in meine Arbeit zu integrieren?
  • Dokumentiere ich meine besten Prompts, Anweisungen und Abläufe?
  • Nutze ich wiederkehrende Vorgaben für Stil, Ton und Struktur, um gleichbleibend gute Ergebnisse zu erzielen?
  • Habe ich verschiedene KI-Modelle getestet, um die besten für meine Zwecke zu identifizieren?
  • Nutze ich KI nicht nur als „Textgenerator“, sondern als kreatives Werkzeug zur Optimierung meiner Arbeit?

Okay, Sie haben auch diese Stufe erfolgreich gemeistert?

Dann ist es Zeit für Ihre KI-Kür, mit der Sie sich aus derm Einerlei der Texterinnen und Texter klar hervorheben und für Ihre Kunden unverzichtbar werden.

In der dritten Phase geht es nicht mehr nur ums Texten. Das erledigt die KI schneller und präziser als je zuvor. Jetzt kommt es darauf an, die Texttools strategisch zu beherrschen.

Leuchtender Start/Stopp-Knopf in Nahaufnahme – Symbol für den Wandel vom klassischen Texter zum effizienten KI-gestützten Schreiben.
Legen Sie den Schalter um vom klassischen Texter zum effizienten KI-gestützten Schreiben

Werden Sie vom Texter zum Texteffizienzer

Dank Ihrer umfangreichen KI-Skills, die Sie inzwischen erworben haben, sind Sie Ihrer Konkurrenz wahrscheinlich schon ein gutes Stück voraus. Sie wissen, wie Sie KI gezielt einsetzen, um schneller zu hochwertigen Texten zu kommen.

Ihr wahrer Mehrwert für potenzielle Auftraggeber liegt jetzt nicht mehr im Schreiben selbst, sondern in der strategischen Konzeption und Steuerung des gesamten Prozesses.

Automatisieren Sie 80 %. Und konzentrieren Sie sich auf die 20 %, die zählen

Jetzt kommt Ihr KI-Know-how richtig zum Tragen – und zeigt, wo Sie am meisten rausholen können. Denn Sie wissen längst, welche Aufgaben echte Zeitfresser sind , sich aber kaum in barer Münze auszahlen.

Erste Recherchen? Grobe Entwürfe? Zwischenüberschriften und Gliederungen?

Fressen schnell 80 % Ihrer Arbeitszeit, ohne Ihre Textskills auch nur ansatzweise zu fordern. Ihr Hebel! Nutzen Sie KI gezielt, um diese Fleißarbeit auszulagern – und konzentrieren Sie sich auf die 20 %, die Sie unersetzlich machen.

Lagern Sie die Fleißarbeit an KI-Agenten und Text-Assistenten aus

Machen Sie die KI zu Ihrem persönlichen Assistenten. Statt sich mit stumpfsinnigen Aufgaben den Tag zu verhageln: Erstellen Sie sich eigene kleine KI-Tools, die Ihnen genau dort Arbeit abnehmen, wo’s lästig wird.

Klingt kompliziert?

I wo! Mit „Create a GPT“ (aktuell nur für ChatGPT Plus-Abonnenten verfügbar) können Sie im Handumdrehen Ihre eigenen Text-Assistenten basteln.

Ob für schnelle Recherchen, strukturierte Briefings oder knackige Headline-Alternativen: Mit diesen personalisierten GPTs schaffen Sie sich diese nervigen Routineaufgaben einfach vom Hals.

Und das Beste: Sie müssen dafür kein Entwickler sein. Im Netz finden Sie zahlreiche Anleitungen, um in wenigen Schritten eigene KI-Assistenten zu erstellen.

Was können diese KI-Assistenten konkret für Sie tun?

Hier – zum Start – fünf Ideen, wie Sie die Fleißarbeit effizient auslagern und sich auf die wirklich wichtigen Aufgaben konzentrieren:

1. Headline-Generator mit Varianten-Check

Bauen Sie sich einen Textassistenten, der aus einer Themenvorgabe verschiedene Headline-Optionen erstellt – von SEO-optimiert bis hin zu emotional und klickstark. Je nach Ihrer Zielgruppenvorgabe.

2. Briefing-Optimierer

Sie geben eine grobe Aufgabenstellung ein, und der Assistent hilft Ihnen, ein präzises Briefing für bessere KI-Textergebnisse (oder externe Dienstleister) zu erstellen. Ergänzt um Tonalitätsvorgaben, Zielgruppenanalyse und Stilvorgaben.

3. Content-Recycling-Assistent

Lassen Sie bestehende Blogartikel, Newsletter oder Whitepaper in neue Formate umwandeln: Social-Media-Posts, Teaser, FAQs oder LinkedIn-Threads. Spart Zeit und sorgt für konsistente, wiederverwertbare Inhalte.

4. Keyword-Optimierer für natürlichere SEO-Texte

Nimmt einen bestehenden Text und passt ihn so an, dass relevante Keywords sinnvoll eingebunden werden – ohne Keyword-Stuffing. Perfekt für alle, die organisch ranken wollen, ohne dass der Text roboterhaft klingt.

5. Tonality-Umwandler

Lassen Sie Ihre Text mit einem Klick in verschiedene Stile umschreiben: seriös, locker, werblich oder sachlich. Hilft Ihnen, denselben Content für unterschiedliche Zielgruppen oder Plattformen anzupassen.

Klar, das kostet anfangs Zeit, sich da reinzufuchsen.

Doch während andere Texter noch mit den KI-Tools herumdaddeln, setzen Sie bereits die Regeln für das Texten von morgen.

Checkliste: Sind Sie bereit für den Schritt zum Textstrategen?

  • Denke ich bereits in Content-Strategien statt nur in einzelnen Texten?
  • Berate ich meine Kunden zu Skalierung, Zielgruppenansprache und effektiver Textnutzung?
  • Habe ich erkannt, welche 80 % meiner Arbeit ich mit KI-Tools optimieren kann?
  • Nutze ich KI nicht nur zur Texterstellung, sondern zur Neuorganisation meiner Arbeitsabläufe?
  • Habe ich bereits erste KI-gestützte Workflows oder eigene kleine Text-Tools getestet?

Ob Sie nun freier Texter sind, Texter in einer Agentur oder für in einem Unternehmen für Marketingtexte verantwortlich sind: Sie merken schon, den Kopf in den Sand zu stecken, ist für Sie keine Zukunftsoption,

Sicher, es kommen große Herausforderungen auf Sie zu, wenn Sie mit Ihren Text-Skills weiterhin fest im Sattel sitzen wollen.

Aber ich würde es nicht so negativ sehen. Sondern die Chance ergreifen, die Ihnen diese KI-Tools jetzt bieten.

Und wenn Sie nur eines aus diesem Beitrag hier mitnehmen:

Experimentieren Sie mit den aktuellen KI-Tools. Und testen Sie, ob darin nicht auch für Sie interessante berufliche Perspektiven stecken. Denn, so meine Erfahrung: Das Erkunden dieser Tools macht nicht nur Riesenspaß. Es liefert Ihnen auch immer wieder überraschende WOW-Effekte.